Gute Zukunftsaussichten bei bevorzugter Lage
Seit Beginn der 90er Jahre verfolgt Kolumbien eine Wirtschaftspolitik, die sich an marktwirtschaftlichen Grundsätzen orientiert und ist bemüht, ausländische Investitionen ins Land zu holen. Das Bruttoinlandsprodukt Kolumbiens betrug 2015 254 Milliarden US-Dollar, das Pro-Kopf-Einkommen lag 2016 bei 5.623 US-Dollar.
Kolumbien ist unter den großen lateinamerikanischen Volkswirtschaften das Land mit den historisch höchsten Wachstumsraten. Wachstumstreiber sind die Bauwirtschaft, der öffentliche Dienst, sowie Immobilien und Finanzdienstleistungen. Kolumbien ist dem freien Welthandel verpflichtet. Die internationalen Wirtschaftsbeziehungen basieren auf einem Netz von Freihandelsabkommen (mit Staaten Südamerikas, mit den USA, Kanada und der EU); weitere werden derzeit verhandelt. Defizite sind vor allem unzureichende Infrastruktur und teilweise fehlende Transparenz staatlicher Entscheidungen. (Quelle: Auswärtiges Amt)
Zukünftig wird Kolumbiens Wachstum nicht mehr, wie in der Vergangenheit, auf dem Rohstoffsektor basieren. Besonders der Erdölsektor könnte sich aufgrund gesunkener Investitionen rückläufig entwickeln. Durch die Abwertung des Pesos gewinnt nun die Industrie an Wettbewerbsfähigkeit, da Produkte aus dem Ausland teurer werden und zumindest teilweise durch lokale Produktion ersetzt werden. Auch erhofft man sich höhere Ausfuhren der Industrie, allerdings müssen dazu erst die notwendigen Exportstrukturen aufgebaut werden. Zwischen 2017 und 2020 erwarten Experten wieder ein höheres BIP-Wachstum von 3,5 bis 4,0%, getragen von der Bauwirtschaft, der Industrie und der Landwirtschaft.
Glückliche Lage mit Küsten sowohl am Pazifik als auch an der Karibik - Kolumbien grenzt unter anderem an Panama, Venezuela und Ecuador.
Kolumbien will durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zukünftig noch stärker als Drehscheibe für den Handel in der Region dienen. Dazu wurde im Juni 2012 zusammen mit Peru, Chile und Mexiko die Pazifikallianz gegründet. Sie soll die Freihandelsabkommen unter den Mitgliedstaaten vereinheitlichen und eine bessere Wirtschaftsintegration in der Region ermöglichen. Auf der vorteilhaften geografischen Lage des Landes mit Zugang zu Pazifik und Atlantik hat Kolumbiens Regierung zudem durch den Abschluss zahlreicher Freihandelsabkommen aufgebaut, unter anderem mit der EU (seit August 2013) und den USA.
Abbildung: Logistik-Drehscheibe Cartagena